5.11. Klimawandel: Die Sintflut kommt

Reinhard (reinhard_eu) on 5.11.2018

Die Zeit hat einen recht guten und motivierenden Artikel zur auf uns zu rollenden Klimakatastrophe veröffentlicht:

Wer jetzt aufgibt, vergisst, wie schnell es in der Menschheitsgeschichte immer mal wieder gegangen ist. Kriegswirtschaften hat es viele gegeben, und die Menschen wussten sich ihnen anzupassen. Dass ein Ancien Régime in sich zusammenfällt – in diesem Revolutionsvokabular spricht Bruno Latour von der heutigen Welt – , merken die Regenten und die Masse immer erst dann, wenn es wirklich geschieht. Dass vorher niemand wissen kann, wie die Welt nach der Revolution aussieht, liegt im Wesen der Geschichte. In einem der schönsten Texte gegen den Klimapessimismus vergleicht die Autorin Rebecca Solnit die Klimaaktivisten von heute mit den Abolitionisten der Sklaverei im 19. Jahrhundert oder den Dissidenten im sowjetischen Gulag. Wer sich für das Richtige einsetzt, tut das nicht, weil er glaubt, es wird funktionieren. Er tut es, weil es das Richtige ist. Ethisches Handeln muss nicht skalierbar sein, um ethisch zu sein. 

Meinem Parteivorstand habe ich einen Hinweis auf diesen Artikel mit folgenden Worten gesandt:

Werte Genossin, werter Genosse,

wie sehr Klimagerechtigkeit mit sozialer Gerechtigkeit zusammen hängt, wird in einem Artikel der Zeit wieder besonders deutlich: "Die Erde müsse raus aus der kapitalistischen Konkurrenzlogik ...". Das ist doch genau unser Thema, damit unterscheiden wir uns doch deutlich von allen anderen Parteien. Also sollten wir das auch viel deutlicher in der Öffentlichkeit mit dem Bezug auf die gerade erlebten Auswirkungen der auf uns zu rollenden Klimakatastrophe sagen. Ich hoffe und wünsche mir, möglichste viele unserer Vorstandsmitglieder lassen sich von diesem Artikel inspirieren!

"Gefragt, wie er sich einen wirksamen Kampf gegen den Klimawandel vorstelle, sagt der Hauptautor des Hothouse Earth Papers das, was alle sagen, die sich ernsthaft damit beschäftigen: Die Erde müsse raus aus der kapitalistischen Konkurrenzlogik um Wachstum, raus aus "der sogenannten neoliberalen Ökonomie". Die Geschwindigkeit, mit der das passieren müsste, vergleicht Will Steffen mit einer Kriegswirtschaft (war footing). Wenn die Menschheit die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß reduzieren wollte, müsste der industrialisierte Norden sich so konsequent verhalten, als befände er sich im Krieg. Die EU dürfte dann nicht wie kürzlich darüber streiten, ob sie den CO2-Ausstoß europäischer Autos während der 2020er-Jahre um 30, 35 oder 40 Prozent senken will. Sie müsste Verbrennungsmotoren schnellstmöglich verbieten. Sie müsste auch den Fleischkonsum und die Flugreisen rationieren, sämtliche Altbauten in Styropor verpacken und die Leute dazu zwingen, ihre Smartphones gegen alte Nokias mit einwöchiger Batterielaufzeit einzutauschen."

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